Der 17. Mai 1946 war die Geburtsstunde der Deutschen Film AG, dem späteren volkseigenen Filmunternehmen der DDR, als der Kulturbeauftragte Oberst Sergej Tulpanow von der sowjetischen Militärverwaltung die erste Drehlizenz erteilte. Seitdem wurden mehr als 700 Spielfilme, 2250 Dokumentar- und Kurzfilme, 2000 Wochenschauen, 950 Trickfilme und zahlreiche Synchronisationen hergestellt, wobei während des mehr als 40-jährigen Bestehens der DEFA viele Werke von filmhistorischer, aber auch von künstlerischer Bedeutung entstanden.
Das Staatsunternehmen hatte den Auftrag, mit historischen Propaganda- und passenden Gegenwartsfilmen die DDR-Bürger für die Idee des Sozialismus zu mobilisieren. So standen Themen wie der Kampf gegen den Faschismus (Filme über Ernst Thälmann, Karl Liebknecht, Clara Zetkin), die Arbeitswelt oder der Alltag in der DDR im Fokus. Gerade die Gegenwartsfilme, deren Drehbücher vielfach geprüft und korrigiert wurden, lassen das widerspruchsvolle Verhältnis von Kunst und Politik in der DDR erkennen.
Obwohl die DDR eine Diktatur war, eroberten sich viele ihrer Bewohner*innen an unterschiedlichen Orten immer wieder kleine und größere Freiräume, so auch viele Filmemacher*innen. Wie in der gesamten Gesellschaft blieben solche Spielräume freilich stets prekär. Trotz Einschränkungen und der Einmischung bei den Produktionen durch die zentrale staatliche Leitung im Ministerium für Kultur entwickelten Filmemacher*innen und Autor*innen abseits der rigiden Parteilinie dennoch oftmals einen eigenen künstlerischen Stil. Sie drehten Filme, die sich den gegebenen Machtstrukturen widersetzten, indirekt auf die Probleme und Missstände im Land hindeuteten und durchaus auch eigene Erfahrungen und Wünsche der Zuschauer spiegelten. Solche Filme waren an der Kinokasse sehr erfolgreich und führten damit zu Debatten auf Parteiebene. So kam 1957 Gerhard Kleins Film "Berlin-Ecke Schönhauser" zwar noch in die Kinos, "Berlin um die Ecke" aber wurde verboten. Einige Spiel- und Dokumentarfilme, die sich ebenfalls zu einem wichtigen Sektor entwickelten, kamen erst nach der Wende zur öffentlichen Aufführung.
Unsere Kollektionen verweisen auf das filmkünstlerische Spektrum, auf genutzte Möglichkeiten und erarbeitete Freiräume. Geordnet nach Namen und Themen, ergeben sich Einblicke ins Filmschaffen der DDR, vertiefende und differenzierte Sichtweisen zu einem bedeutenden Kapitel der deutschen Filmgeschichte. (Foto: "Spur der Steine", 1966, mit Manfred Krug)
Der 17. Mai 1946 war die Geburtsstunde der Deutschen Film AG, dem späteren volkseigenen Filmunternehmen der DDR, als der Kulturbeauftragte Oberst Sergej Tulpanow von der sowjetischen Militärverwaltung die erste Drehlizenz erteilte. Seitdem wurden mehr als 700 Spielfilme, 2250 Dokumentar- und Kurzfilme, 2000 Wochenschauen, 950 Trickfilme und zahlreiche Synchronisationen hergestellt, wobei während des mehr als 40-jährigen Bestehens der DEFA viele Werke von filmhistorischer, aber auch von künstlerischer Bedeutung entstanden.
Das Staatsunternehmen hatte den Auftrag, mit historischen Propaganda- und passenden Gegenwartsfilmen die DDR-Bürger für die Idee des Sozialismus zu mobilisieren. So standen Themen wie der Kampf gegen den Faschismus (Filme über Ernst Thälmann, Karl Liebknecht, Clara Zetkin), die Arbeitswelt oder der Alltag in der DDR im Fokus. Gerade die Gegenwartsfilme, deren Drehbücher vielfach geprüft und korrigiert wurden, lassen das widerspruchsvolle Verhältnis von Kunst und Politik in der DDR erkennen.
Obwohl die DDR eine Diktatur war, eroberten sich viele ihrer Bewohner*innen an unterschiedlichen Orten immer wieder kleine und größere Freiräume, so auch viele Filmemacher*innen. Wie in der gesamten Gesellschaft blieben solche Spielräume freilich stets prekär. Trotz Einschränkungen und der Einmischung bei den Produktionen durch die zentrale staatliche Leitung im Ministerium für Kultur entwickelten Filmemacher*innen und Autor*innen abseits der rigiden Parteilinie dennoch oftmals einen eigenen künstlerischen Stil. Sie drehten Filme, die sich den gegebenen Machtstrukturen widersetzten, indirekt auf die Probleme und Missstände im Land hindeuteten und durchaus auch eigene Erfahrungen und Wünsche der Zuschauer spiegelten. Solche Filme waren an der Kinokasse sehr erfolgreich und führten damit zu Debatten auf Parteiebene. So kam 1957 Gerhard Kleins Film "Berlin-Ecke Schönhauser" zwar noch in die Kinos, "Berlin um die Ecke" aber wurde verboten. Einige Spiel- und Dokumentarfilme, die sich ebenfalls zu einem wichtigen Sektor entwickelten, kamen erst nach der Wende zur öffentlichen Aufführung.
Unsere Kollektionen verweisen auf das filmkünstlerische Spektrum, auf genutzte Möglichkeiten und erarbeitete Freiräume. Geordnet nach Namen und Themen, ergeben sich Einblicke ins Filmschaffen der DDR, vertiefende und differenzierte Sichtweisen zu einem bedeutenden Kapitel der deutschen Filmgeschichte. (Foto: "Spur der Steine", 1966, mit Manfred Krug)
Der 17. Mai 1946 war die Geburtsstunde der Deutschen Film AG, dem späteren volkseigenen Filmunternehmen der DDR, als der Kulturbeauftragte Oberst Sergej Tulpanow von der sowjetischen Militärverwaltung die erste Drehlizenz erteilte. Seitdem wurden mehr als 700 Spielfilme, 2250 Dokumentar- und Kurzfilme, 2000 Wochenschauen, 950 Trickfilme und zahlreiche Synchronisationen hergestellt, wobei während des mehr als 40-jährigen Bestehens der DEFA viele Werke von filmhistorischer, aber auch von künstlerischer Bedeutung entstanden.
Das Staatsunternehmen hatte den Auftrag, mit historischen Propaganda- und passenden Gegenwartsfilmen die DDR-Bürger für die Idee des Sozialismus zu mobilisieren. So standen Themen wie der Kampf gegen den Faschismus (Filme über Ernst Thälmann, Karl Liebknecht, Clara Zetkin), die Arbeitswelt oder der Alltag in der DDR im Fokus. Gerade die Gegenwartsfilme, deren Drehbücher vielfach geprüft und korrigiert wurden, lassen das widerspruchsvolle Verhältnis von Kunst und Politik in der DDR erkennen.
Obwohl die DDR eine Diktatur war, eroberten sich viele ihrer Bewohner*innen an unterschiedlichen Orten immer wieder kleine und größere Freiräume, so auch viele Filmemacher*innen. Wie in der gesamten Gesellschaft blieben solche Spielräume freilich stets prekär. Trotz Einschränkungen und der Einmischung bei den Produktionen durch die zentrale staatliche Leitung im Ministerium für Kultur entwickelten Filmemacher*innen und Autor*innen abseits der rigiden Parteilinie dennoch oftmals einen eigenen künstlerischen Stil. Sie drehten Filme, die sich den gegebenen Machtstrukturen widersetzten, indirekt auf die Probleme und Missstände im Land hindeuteten und durchaus auch eigene Erfahrungen und Wünsche der Zuschauer spiegelten. Solche Filme waren an der Kinokasse sehr erfolgreich und führten damit zu Debatten auf Parteiebene. So kam 1957 Gerhard Kleins Film "Berlin-Ecke Schönhauser" zwar noch in die Kinos, "Berlin um die Ecke" aber wurde verboten. Einige Spiel- und Dokumentarfilme, die sich ebenfalls zu einem wichtigen Sektor entwickelten, kamen erst nach der Wende zur öffentlichen Aufführung.
Unsere Kollektionen verweisen auf das filmkünstlerische Spektrum, auf genutzte Möglichkeiten und erarbeitete Freiräume. Geordnet nach Namen und Themen, ergeben sich Einblicke ins Filmschaffen der DDR, vertiefende und differenzierte Sichtweisen zu einem bedeutenden Kapitel der deutschen Filmgeschichte. (Foto: "Spur der Steine", 1966, mit Manfred Krug)